RE: Der Bau des Tempels der Ashendri - 26

hera hatte die frage erwartet und schaute nun zu den weißen schwestern, diese nickten...

"du darfst sie ihr heute abnehmen" spachen sie uniso und ihre stimmen klangen wie raues pergament, welches zerknüllt wurde....gelenkt von der dunklen göttin selbst...

"aber..." hera schaute ihn nun direkt in die augen, "du wirst sorge tragen, das es nie wieder zu etwas ähnlichem kommen wird, dann wird die maske deine letzte erinnerung an sie sein", ihr blick war hart und duldete keinen wiederspruch.

melinja zog hörbar die luft ein und presste ihre stirn auf den boden.....
sie konnte ihr glück kaum fassen...

Bloddraavs Herz sprang vor Freude.
"Ja, Herrin!", antwortete er überschwänglich.
"Wann genau ist es soweit?"

" ich lasse melinja heute noch zu dir bringen", sagte die herrin." du wirst bis dahin an deinen schriften arbeiten"
hera trank ihren kaffee und schaute nun wieder melinja an....diese verharrte noch immer auf ihrem platz, wagte es kaum zu atmen.

Melinja hörte die Worte ihrer Herrin und war glücklich... noch heute würde sie ihren Liebsten in die Augen sehen können...
Schon jetzt zählte sie die Minuten....
ich liebe dich sante sie ihm zu.... ihr Herz schlug schneller

Mit einer flüssigen Bewegung, die aus einer Verbeugung eine Drehung auf den Hacken machte, wandte sich Bloddraav um.
Er ging schnellen Schrittes in seine Kammer, die Schriften würden ihn ablenken...
Hoffentlich...

Melinja verbrachte einige Stunden mit einer ihren Schwestern in deren Kammer. Die Herrin hatte die Orkin und Pablo holen lassen, die zweite Weißgewandete war bei Hera.
Die Tempeldienerin versank in ihrem Gebet und vergass die Zeit, als sie eine Berührung auf ihrer Schulter bemerkte.
"Es ist Zeit", die Stimme ihrer Schwester war nur ein Flüstern in ihrem Kopf und dennoch erschrak Melinja.

Wie das Licht den Schatten führt, schritten die beiden die Gänge entlang. Bei den Treppen hatte Melinja etwas Angst, aber sie schaffte den Weg ohne große Hilfe.
Vor der Tür stand eine Magd, Melinja konnte ihre wehleidigen Blicke spühren.
" wenn die Zeit kommt, werdet ihr geholt" erklang es in ihrem Kopf. Melinja verneigte sich leicht und drehte sich zur Tür, sie hörte kaum die Schritte die sich entfernten... sie hörte nur ihr Herz schlagen.
Sie klopfte leise an die Tür ihres Geliebten.....

Die noch tintennasse Feder zur Seite legend stand Bloddraav auf und öffnete die Tür.
"Melinja!", keuchte er... "Ist es soweit?"
Ohne eine Antwort abzuwarten nahm er sie in seine Arme und drückte sie fest an sich.

Nach einer unbestimmbaren Zeit ließ er sie wieder los.
"Lass uns gehen..."
Der Priester führte seine Tempeldienerin ein letztes mal in ihrer Blindheit...

Melinja spührte seine starken Arme um sich und lies sich von ihm führen,... sie holte tief Luft.
Die Luft in seiner Kammer trug seinen Duft, sie hörte das Feuer.... sie erschauderte, bei den Erinnerungen., an das was sie gemeinsam erlebt hatten...

"Ja, Liebster, es ist soweit", sie griff in ihre Tasche und holte einen kleinen Schlüssel hervor, den sie eben vor der Tür von ihrer Schwester bekommen hatte.
Mit zitternden Händen gab sie Bloddraav den Schlüssel.....

Behutsam nahm Bloddraav den Schlüssel... steckte ihn vorsichtig ins Schloss... drehte ihn... mit einem leisen Scheppern fiel die Maske zu Boden... nicht ein Kratzer verunzierte ihre Perfektion...

Melinja war in den Stunden der Trennung noch begehrenswerter geworden...

"Es tut mir so leid, was geschah... doch jetzt sind wir wieder vereint..."

Melinja hörte seine Worte kaum, hob ihre Hände vor ihre Schwarzen Augen....Tränen rannen ihr über die Wangen

" Obwohl ich Zeuge bin, das du die Rabenschwingen von mir genommen hast und ich es fühle", sie betastete erneut ihre Augen....
"Liebster, ich kann dich nicht sehen", ihre Stimme klang angstvoll und leidend.... "was hast du mir angetan, als du diesen Plan ersonnen hast?" Melinja blickte ihn an, feine weiße Schleier zogen über das Schwarz ihrer Augen wie Nebel in der Nacht...

Die Tempeldienerin hielt sich an ihm fest, Tränen suchten sich erneut ihren Weg über ihre Haut... " Ich kann dich nicht sehen", flüsterte sie erneut.... sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter...

Bloddraavs Magen verkrampfte sich...
So kurze Zeit, und schon diese Wirkung... Verdammt!

"Es war die einzige Möglichkeit, wie du deine Augen behalten konntest... und du wirst bald wieder sehen können... deine Augen müssen sich nur wieder an das Sehen gewöhnen..."

Auch er ließ seine Tränen fließen... er litt genauso wie Melinja...

Sie legte ihre Hände auf seine Brust... " ich sehe dich mit meinem Herzen" hauchte sie, ihre Stimme klang noch ängstlich, ihrer anhaltenden Blingheit wegen...

Melinja fuhr mit ihren Fingern über seine Wangen, berührten seinen Hals und schließlich zog sie ihn etwas zu sich herunter, ihr rechte Hand in seinem Nacken, die linke ihn umarmend....

" Wir sind wieder vereint, nur das zählt", sie küsste ihn lang, hingebungsvoll und lies sich von ihren Gefühlen leiten....

Er gab sich Melinja hin...
Zwischen zwei Küssen hielt er jedoch inne: "So sehr ich dies hier genieße, mein Herz... aber... Müssen wir nicht zur Herrin?"

Sehnsucht nach mehr lag in seinem Blick...

Melinja trat einen Schritt zurück, versuchte irgend etwas zu erkennen, es gelang ihr nicht... weiterhin umgab sie Dunkelheit..
"Wenn die Zeit kommt, werden wir abgeholt", ihre Stimme ein verlockendes Füstern.

"Die Herrin spricht noch mit Pablo und Skûshat, das wird einige Meetfäser mit der Orkin dauern", sie lächelte...
Die Tempeldienerin nahm seine Hand, küsste sie;" Wie haben etwas Zeit, führe mich, wohin du willst", nun lag Verlangen im Klang ihrer Stimme

Bloddraav führte sie zu seinem Bett...
auf dem Weg dorthin löschte er eine Kerze nach der anderen...
Er wollte genau wie seine Liebste nicht sehend sein...

Sie erreichten die weiche, warme Lagerstatt... nur eine einzige Lichtquelle war noch übrig...
Mit einem sanften Hauch verblasste auch diese einsame kleine Flamme...
Die Schwingen Ashendris umgaben das liebende Paar...

Stunden voll Leidenschaft und Liebe verbrachten sie miteinander.... bis es leise an die Tür klopfte. Von draußen war eine zarghafte Stimme zuhören... " Die Herrin erwartet euch in einer Stunde zum Abendmahl", es war eine junge Magd... ihr Schritte verhallten auf dem Gang.

Melinjas Augen blickten noch immer ins Leere, aber sie wante ihren Kopf in seine Richtung, ihr Körper lag warm neben ihm... ihre Stimme ein Flüstern:" ich liebe dich"

"Ich liebe dich...", hauchte Bloddraav zurück...

Langsam begann er Anstalten zu machen sich anzukleiden... gemächlich und ohne Eile... er kostete jede Sekunde in Melinjas Nähe aus...
Als er und auch seine Geliebte für das Abendmahl bereit waren, führte Bloddraav seine geliebte Melinja zum Speisesaal der Herrin.

Vor der Tür hielt Melinja Bloddraav kurz zurück, um ihm einen letzten Kuss zugeben, dann wurde die Tüt geöffnet und beide traten ein-
Die Tempeldienerin nun ohne Borla und Maske, aber noch immer blind, erspührte sie sich ihren Weg zu ihrer Herrin, sie kniete nieder....

Bloddraav verneigte sich vor Hera.
"Guten Abend, Herrin. Welche neuen Erkentnisse gibt es?", fragte er sie.
"Oder soll dieses Thema bis nach dem Essen warten?"

die herrin schaute auf und wirkte abwesend und kühl. hera gab melinja die erbaubniss sich zu erheben... wies ihr den platz an ihrer linken zu... zwischen den weißen schwestern. bloddraav bot sie den platz zur rechten- seiner liebsten gegenüber.

"das hat bis nach dem essen zeit", nun lächelte sie eisig...die herrin lies die speisen auftragen. es duftete köstlich....
hera lies sich auftun, griff herzhaft zu... trotz der letzten vorkomminisse lächelte sie nun doch...ihre augen blickten leicht gehetzt....

..." lasst es euch schmecken", der klang ihrer stimme abgrundtief kalt und voller bosheit... etwas ging mit oder in der herrin vor.
eine der weißen schwestern erhob sich und ging leise aus dem speisesaal. lautlos schloss sie die tür- kurz nur blickte hera auf............

Leicht misstrauisch lud sich Bloddraav Speisen auf den Teller und begann zu Essen...
Irgendetwas war faul... mal wieder.

Ein kribbelndes Gefühl breitete sich in seinem Nacken aus...
Gleich werden die Hunde losgelassen..., dachte er.

die herrin bemerkte die anspannung und lies sich nicht davon stören, sie lies sich ihren kelch füllen...

melinja saß still, unverschleiert und ihre berauschende schönheit war von nichts getrübt, selbst der helle schleier in ihren augen vermochte nicht ihre züge zu verunstalten. sie war der dunklen göttin würdig. hera sah nun direkt den angehenden priester an und ein lächeln huschte unbemerkt über ihr gesicht.

" warum so betrübt?" fragte die herrin an ihn gewand," du erweckst den eindruck, ich würde dich zur schlachtbank führen", sie klang noch immer etwas kühl, aber längst nicht mehr so, wie noch vor wenigen momenten....eher etwas belustigt.
hera nahm sich ein frischen stück brot und tunkte es in die deftige bratensoße.... kauend sah sie weiterhin bloddraav an...

die tür wurde leise geöffnet, die weiße schwester kehrte zurück, sie trug ein kleines bündel n ihren händen, sie setzte sich wieder neben den angehenden priester, beide weißgewandeten tranken weder, noch nahmen sie etwas von dem köstlichem mahl zu sich. die frau legte das bündel auf ihre knie, halb verborgen unter ihren langen ärmeln....
kurzzeitig war ein leises flüstern zuhören.... die flammen im kamin erhoben sich und selbst die kerzen auf dem tisch schienen eine neue presens gespührt zuhaben....
die herrin schaute zu bloddraav... " also, was bedrückt dich", ihre stimme verlangte eine ehrliche antwort............

"Es ist nichts, Herrin... ich hatte nur das Gefühl, das etwas nicht in Ordnung sei... Ihr saht eben so gehetzt aus... nicht ganz Ihr selbst...", erwiderte Bloddraav.

Trotz der Worte seiner Herrin entging ihm die Ankunft der Weißen Schwester nicht... mit der Zeit wuchs seine Aufmerksamkeit, wie ihm schien.
Was das wohl zu bedeuten hat?

Melinja hob leicht den Blick, der ins Leere ging, ihre schwarzen Augen fixierten blind kurz ihre Schwester... ein Lächeln lag auf ihren Zügen.....
Sie versuchte wieder etwas zuerkennen, auch dieses Mal gelang es nicht...

Die Tempeldienerin wußte woher die Unruhe der Herrin herrührte, sie verstand es, war es doch ein großes Schritt, den Hera vorhatte... Melinja zweifelte keinen Augenblick daran, das es richtig war.

Schweigend nahm sie etwas Obst... große süße Erdbeeren lagen halbiert auf ihrem Teller....

hera beendete ihr mahl, vorzeitig... sie stand auf und man sah ihr an, das ihr die schritte nicht leichtfielen...die herrin hatte in den vergangen stunden viel kraft aufgebracht und ihr blick war leicht getrübt, verschleiert...gehetzt, ob sie wirklich das richtige tat....

nachdem sie die berichte von pablo und der orkin gehört hatte fiel sie eine entscheidung....ihr dolch war ausschlagebend für ihr handeln. er verlangte seine kraft zurück, die er an bloddraav gegeben hatte.... sie nährte ihn, und hera bemerkte eine veränderung an der roten klinge...er fühlte sich gespalten....
hera zog sich mit den weißen schwestern zurück in ihre kammer und hielt zwischsprache mit ashendri, hera wollte es nicht ohne den segen der dunklen göttin tun, die antworten waren klar und unmissverstänlich.

die herrin stand nun hinter der weißen schwester und nahm das kleine bündel entgegen... sie griff fest zu, gezwungen den gegenstand, der in einigen lagen seidigen stoff gewickelt war, nicht fallen zulassen. sie kämpfte die übelkeit nieder und drehte sich dem angehenden priester zu.
ihr blick war fest auf bloddraav gerichtet....herrisch und kalt, das wahre wesen der hera.
sie tastete sich grob in seinen geist, spührte seinen wiederstand und rang ihn nieder.... im namen der göttin, auf die knie....
ein leichter schwindel ergriff von ihr besitz, bloddraav war stark und das war gut ..........................

melinja und ihre weißen schwestern standen ebenfalls auf, bildeten einen halbkreis um den angehenden priester, der noch immer auf seinem stuhl saß....
die herrin verstärkte ihren druck, stand leicht zitternd vor ihm, das bündel in ihren händen.... ein leichtes glühen war durch den seidenstoff aus zumachen....
eine klinge forderte ihr erstes opfer......