So´n Con - was ist da eigentlich anders als beim Markt ?

Für die, die bislang noch völlig unbeleckt vom Thema LARP sind, einige Anregungen. Unser LE-Con soll ja kein richtiges LARP werden, aber doch irgendwie schon ein wenig in diese Richtung gehen, oder doch zumindest einige Elemente davon haben. Mal sehen, wie es läuft. Die Veranstalter haben sich dazu bestimmt schon einiges an Gedanken gemacht. Jedenfalls kein Grund für die Teilnehmer, sich deswegen zu viele graue Haare wachsen zu lassen. Alles wird gut.

Trotzdem will ich den einen oder anderen Unterschied aufzeigen, damit es vielleicht leichter fällt, mit "auftretenden Situationen" fertig zu werden. Es wäre hilfreich, sie auch mal http://149434.homepagemodules.de/t644f20...einsteiger.html aus den "Offiziellen Ankündigungen" durchzulesen.

Generell bezeichnet man die Aktionen im LARP gerne als "Spielangebot", auf das man eingehen kann oder auch nicht. Beim LE-Con ist das wohl ganz besonders so, da vermutlich auch Personen anwesend sein werden, denen dieses geLARPe doch etwas zu suspekt ist. Wenn man auf ein Spielangebot (Ork-Angriff, Beleidigung wegen angeblichen Falschspiels, Strafdienst, Nachtwache, anstrengende Dinge, usw.) nicht eingehen will, redet man sich raus oder klärt das leise und unauffällig, ohne den anderen Spielern den Spaß zu verderben. Keinesfalls sollte man über seine körperlichen oder psychischen Grenzen gehen oder sich zu etwas zwingen lassen, das man nicht will. Ja, das erwähne ich extra, denn schon so mancher ist von einer Situation tüchtig überfordert gewesen, ist entweder körperlich zusammengebrochen oder psychisch zusammengeklappt. Stress, Hitze, Kampfmontur, Schlafmangel, außergewöhnliche Situationen, Gruppendynamik - das kann alles zusammen eine ziemliche Wirkung haben, also immer schön auf sich selber aufpassen.

WENN man es aus LARP-Sicht angehen lassen sollte, dann sind Verletzungen beispielsweise nicht einfach so wieder verschwunden, wie bei der Schaukämpferei, sondern erfordern viel Gejammer, Heiler, Verbände und Kräuter, und eine ganze Weile Gehumpel mit schmerzverzerrtem Gesicht.

Was das Sterben angeht - in Larhgo spielen wir mit Opferregel, was letztlich bedeutet, daß jeder selber entscheidet, ob sein Character an schwersten Verletzungen (dauerhaft !) stirbt oder wundersamerweise schwerverletzt überlebt. Das hängt damit zusammen, daß es um Spaß geht, und nicht jedem macht es Spaß, wenn sein Character, den er über Jahre aufgebaut hat, durch irgendeinen blöden Zufall abnippelt.

Versucht einfach mal, die Realität beiseite zu schieben, denn bei einem Con bleibt man normalerweise 24 Stunden am Tag in-time. Das bedeutet nicht, krampfhaft in der Fantasiewelt zu bleiben, aber doch, nicht lauthals zu verkünden, zum Supermarkt zu gehen, das Motorrad für die Saison fertig zu machen oder nach der genauen Uhrzeit zu fragen - eigentlich wie bei einem Markt. Die Schwierigkeit ist, das auch tatsächlich durchzuhalten. Wenn man ein out-time Thema hat, klärt man das leise, ohne die anderen zu stören, oder verkleidet es einfach mit Marktsprech ("zum Markt" statt "zum Supermarkt" usw.). Sich lauthals in der Taverne mit einem Kumpel über die Disco zu unterhalten wäre jedenfalls unangebracht, denn damit schafft man eine OT-Blase, die andere mit aus der In-time reißt. Sowas macht man dann eben leise.

Aber wie gesagt - ob unser LE-Con nun mehr in Richtung LARP oder in Richtung Gewandungsgrillen gehen wird, werden wir einfach vor Ort feststellen. Hängt halt viel von den Leuten selber ab. Wichtiger ist, daß wir alle Spaß haben, und da bin ich recht zuversichtlich. Ich rechne mit Entspannung pur - mit spannenden Elementen drin. Beim reinen LARP ist es dagegen eher so, daß die Leute hingehen, um Spannung, Abenteuer, Action zu haben - dazu sind wir vermutlich eh zu faul (übrigens ein typisch larhgotisches Problem). Die Schaukämpfer werden sich den ganzen Tag auf die Glocke hauen, die Musikanten ihre Instrumente quälen, und so weiter. Aber es können immer Boten von sonstwo kommen, Delegationen ausländischer Fürsten, politische Dinge müssen geregelt werden, Handelsfragen, Personalangelegenheiten, Würfelspiele, und so weiter. Also - seid bereit, darauf einzugehen, wenn mal etwas passiert, daß man von Märkten her eigentlich nicht erwartet.