Das online-RPG rund um Nordort » (RPG) Shemat Gajup

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Die ersten Toten im Krieg sind Wahrheit und Ehre. Diesmal starben sie schon zuvor... Schwere, von Blut getränkte Stiefel durchbrachen das Schweigen im Thronsaal. Wutentbrannte Blicke aus lodernden Augen brannten sich in den Boten, der sich vor dem schwarzen Khan in den Staub warf und ein zusammengerolltes Stück Haut präsentierte. Bedächtig griff der Herrscher danach, um zu erfahren, welche Nachrichten sein Waffenmeister übersandt hatte und seine Klaue zerfetzte beinahe das Leder als er zornig seine Fäuste ballte.
"Der Feind hat den Nargash in der dunkelsten Nacht des Hokhurz-han überquert! Die Krieger im Osten werden ihn höchstens drei Tage aufhalten können bevor er sein Ziel erreicht."
Der Herrscher des Reichs wandte sich an seinen treuen Shatraug. "Sardaukhan! Schickt meinem Sohn folgende Botschaft: Das Reich fordert seine Heimkehr mit allen Verbündeten seiner Sippe bis zum Shemat Gajup!"

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Die Sonne näherte sich dem Horizont. Einige Wargreiter machten sich für die nächtliche Patrouille bereit.
Große Beute konnten sie hier im nordosten von Nordort nicht machen. Dafür war die Zeit noch nicht reif.
Dajal machte sich bereit mit ihnen zu reiten. Ploshat übte sich im Kampftraining mit Axt und Schild. Kasak nagte an einer im Hof gefunden feingliedrigen Hand herum. Glimpz fegte die leeren Tokra-Behausungen und Snaga –Pferche aus.
Urkrash hat sich mal wieder irgendwo verpisst und Burguul trat einige Rogtas n den Arsch, weil sie ihrer Meinung nach auf dem Wachturm zu unachtsam waren.
Atuuq saß im Hauptgebäude mit einem Horn voll warmen Magalt-Gavik. Er schaute nachdenklich in die Feuerstelle in der Mitte des Raumes. Kleinen Flamen leckten gierig an den Holzscheiten.

Sein Vorhaben mit den Tokras und Snagas lief schlecht. In Nordort sind anscheinend wenig brauchbare, benutzbare und willige Weiber vorhanden. Zumindest die, die freiwillig in seine Dienste treten wollen.
Er war eben kein wirklicher Danoj-Ghul, Sklavenmeister wie es die Menschen sagen würden, er war eben ein Krieger. Er war immer da wo seine Klinge und Kampfkraft gebraucht wurde.
Die wenigen Straftäter, die Hera ihm ab und an mal zukommen ließ, langten soeben um seine Warge und Wargreiter zu ernähren. Nordorts Bürger sind leider eben zu folgsam und gesetzestreu.

Abgesehen davon ist an das Verschiffen des Lebendfutters noch gar nicht zu denken. Atuuq hat zwar einen unbemerkten Zugang zur Sturmsee, aber keine Schiffsverbindung. Piraten oder seefahrende Freihändler, wie sie sich oftmals selber nennen, sind meinst elende Weichhäute und nicht zugebrauchen.
Nur was für eine Grünhaut würde schon so durchgeknallt sein und freiwillig auf einem Schiff fahren.
Da kam es Atuuq wie ein Geistesblitz.
Smock.
Der alte Haudegen Smock. Der Halunken mit dem Atuuq gern und oft in der Heimat auf Wache gegangen ist. Smock hätte sicher eine Möglichkeit oder eine Lösung wie Atuuq die Ware irgendwie aus Nordort geschifft bekommt.
Tja, aber der wird sicher in der Heimat sein. Die Heimat…

Abrupt wurde Atuuq aus seinen Gedanken gerissen.
Von draußen hörte Atuuq ein lautes Poltern. Derbe Flüche hallten von Burguul über den Hof. Sie hatte einen der Rogtars vom Turm getreten. Mit verdrehten Gliedern lag er im Dreck. Er hatte anscheint nicht ihre Ansicht von Wache geteilt.
Kasak trippelte zum verletzten und hatte immer wieder sichtlich Freude daran, auf eines der gebrochenen Beine des Verletzten zu hüpfen…

Atuuq grunzte, nahm einen Schluck aus seinem Horn und nahm seinen Gedanken wieder auf.
Die Heimat…
Er war nun seit drei Wintern nicht mehr im Reich gewesen. Die Lage in der Heimat ist immer unsicherer geworden. Es herrscht ein blutiger Bürgerkrieg.
Im Norden wird der Gor-Shatraug Sardaukhan in seiner Tempel-Stadt Gijakarra immer mächtiger.
Im Osten fühlen sich die Eisenhauer der Minenstadt Kush immer weniger verpflichtet sich dem schwarzen Khan Torgul zu unterwerfen und ihren Tribut an ihn zu leisten.
Abgesehen von den versklavten und nach Freiheit und Vergeltung strebenden Blutklauen in den Minen von Kush, die einst mit Pauzuls im Pakt waren.

Burguul kam ins Hauptgebäude. Sie wurde von einem Abgerissenen und sichtlich erschöpften Wargreiter begleitet. Er trug das Zeichen der Doram Zau. Das Zeichen der Blackhand Orks.

„Ich muss mir was mit den Rogtars einfallen lassen. Sie sind träge und unvorsichtig geworden. Sie sind sich zu sicher, dass der Bürgerkrieg keinen Weg nach Nordort findet.“ gab Burguul von sich.
„Diesen Boten hat das wimmernde Wargfutter draußen ihm Hof nicht mal kommen sehen. Aber dafür hat er von mir nen Freiflug vom Turm bekommen und um den Rest kümmert sich Kasak…“ gab sie grinsend zu.

„Broshan Ushatar“ sagte Atuuq zum Boten. „Skat katu“ dabei winkte er ihn zu sich.
„Was bringst Du mir für Nachricht aus dem Reich?“ Atuuq gab ihm sein Horn, damit er seinen Lippen und Kehle befeuchten konnte.

„Bis Du Atuuq?“ fragte der Bote und nahm einen kräftigen Schluck aus dem Horn.
„Dabru“ nickte Atuuq
„Der schwarze Kahn Torgul verlangt nach Dir. Du sollst Dich zum nächsten Vollmond, also zum Fest des Shemat Gajup, in den äußersten Osten von Mittellande begeben und Deinen Clan treffen.“
Es gab wieder Klingenarbeit für Atuuq. Seine Axt würde bald wieder Weichhaut-Blut zu trinken bekommen.
„Gut. Sehr gut.“ murmelte Atuuq. Sein Kriegerherz frohlockte.
„Nimm Dir noch vom Magalt Gavik so viel Du willst und lass Dir von einer Tokra warmes Kjani bringen. Burguul ich muss Vorbereitungen treffen.“
“Solange ich Nordort verlasse, bist Du Brok auf Kala Skator. Ich muss unbedingt nach Nagoma um Hera auf der Admiral Nelson zu treffen. Ich muss ihr von meiner baldigen Abreise aus Nordort berichten.“