Das online-RPG rund um Nordort » (RPG) Die Ankunft

Wasser spielte und plätscherte am Rumpf des Zweimasters. Er trieb vor der Bucht von Nagoma.
Der Hafenmeister und die Hafenarbeiter dachten anfangs, es liege nur auf Reede und wollte nun am frühen Morgen in den sicheren Hafen einfahren.
Doch als ein kleines Dingi mit einem Lotzen längsseits kam, entdeckten sie das Grauen an Bord.
Das Deck, die Reling, selbst die Kapitänskajüte war...

Aus Jugendschutzgründen entfernt

... Die Besatzung wurde regelrecht abgeschlachtet.
Einer der Ruderer des Dingis entleerte lautstark seinen Mageninhalt.
Der Lotze schluckte seinen Würgereiz immer wieder herunter.

„Löst die *humpf* Ankerwinde – Und dann laßt uns *humpf* hier verschwinden“ quälte er sich heraus.

Später machte er beim Hafenmeister Meldung über das führerlose Geisterschiff und überließ es ihm es irgendwo anlegen zu lassen.

Auf den Straße patroulieren Gardisten der Schwarzen Garde. Sie halten die Augen offen um Sabotage am Bau der Flotte zu vermeiden.
Die Gardisten waren in den kleinen Seitengassen unterwegs um ein paar Informationen zu sammeln, als sie eine Gestalt neben einen Karren am Boden liegen sahen.
Sie nährten sich vorsichtig der Gestalt. Es war Targ ein alter Lumpensammler der sich offensichtlich selbst die Kehle durchgeschnitten hatte. Sie untersuchten den Leichnam und befragten Passanten. aber wie immer in diesen Teilen der Stadt niemand hatte irgend etwas gesehen oder gehört.
Troztdem wollten die Gardisten diesen Fund wie immer dem Hauptmann melden.

Ein Bote klopfte an die Kommandantur des Hauptmanns Annika.
Mit freundlicheren Worten wurde ihm einlass geboten.

„Seit gegrüßt Hauptmann, ich überreiche Euch diesen Brief des Hafenmeisters aus Nagoma.
Er meinte Sie sollten über das Ereignis vor der Bucht von Nagoma in Kenntnis gesetzt werden.“

Mit diesen Worten überreichte er den Brief des Hafenmeisters, wo alle Einzelheiten des Lotzen beim vorfinden des Geisterschiffs beschrieben wurden.
Anschließend verabschiedete er sich und ging.

Der Bote überreicht mir den Bericht. Ein Geisterschichiff oder besser gesagt ein Seelenfänger, wenn ich mir den Bericht über die zerstückelten Leichen durchlese. Das Gefällt mir gar nicht.
Ich rufe Hannah, eine Gardistin, rein.
"In Negoma wurde ein Geisterschiff gesichtet, oder besser gesagt es wurde schon an Land gebracht. Auf dem Schiff liegen überall Leichenteile scheinbar gibt es keine Überlebenen. Ich reite sofort nach Negoma um mir das ganze an zu sehen. Seit Aufmerksam verdoppelt die wachen bei der Herrin und im gesamten Anwesen, alles was ungewöhnlich ist soll sofort gemeldet werden."

Ich schnappe mir beim rausgehen meinen Schwertgürtel. Einem Pagen der mir über den wegläuft gebe ich das Schreiben mit dem Auftrag das der Herrin zu überbringen, aber nur ihr persönlich.
Ich laufe zu den Stallungen und sattele mein Schwarzen. Im schnellen Tempo mach ich mich auf den Weg nach Negoma.

Die Angaben des armseligen Targ in Nagoma waren richtig.
Die dunkle Gestallt hatte den Palast der Herrin Hera en Fabulan gefunden.

Er wurde jedoch stark bewacht.
Zwei Gardisten befanden sich mit ihren Hellebarden am geschlossenen Tor.
Auf den Wehrgängen und auf den beiden Türmen waren auch Wachen zu sehen. Selbst von Außen Patrollieren Wachen an der Palastmauer.
Ein unbemerktes eindringen in den Palast war von hier nicht unbedingt möglich.
Daher wollte der Schatten bei seinem Vorhaben erst sicher gehen.

Er schlich sich näher an einen der schwarzen Gardisten der etwas Einsam an einer Ecke der Mauer stand.
Der aufmerksam Soldat bemerkt die Gestallt sofort.

„HALT, wer da?“ sprach er ihr mit fester Stimme und gesengter Hellebarde.
Die Gestallt blieb stehen.
„Dreh Dich um und komm langsam näher“, es gehorchte.
„Wer bist Du und was machst Du hier?“ schweigend ging die Gestallt langsam auf den Gardisten zu.
„Ich fragte wer Du bist?“ allmählich wurde der Soldat nervös. Ein unbehagliches Gefühl überkam ihn.
„Das langt. Bleib stehen und komm nicht näher“ verlangte er mit einem leichten zittern in der Stimme.
Doch der Verhüllte ging weiter.
„Bleib stehen oder ich löse Alarm aus.“
Eine Hand kam unter dem Umgang des Fremden zum Vorschein.
Noch ehe der Gardist etwas weiter sagen konnte, packte die Hand ihn am Unterarm.
Der Gardist war sofort von seiner Anspannung gelöst. Er ließ die Arme hängen und machte einen leeren in die Ferne schauenden Ausdruck.

*Du hörst auf das was ich sage. Von nun an bin ich Dein Herr*

„Ja, Herr“

*Wie ist Dein Name?*

„Mein Name ist Peer, Herr“

*Wo sind die Gemächer von Hera en Fabulan?*

„Im Westflügel, Herr“

*Wo befindet sie sich jetzt?*

„Im Hafen von Nagoma auf der Admiral Nelson, Herr“

*WAS? In Nagoma?*

„Ja Herr“

*Was macht sie da?*

„Sie ist dort geschäftlich“

Darüber das die Gestallt erst den Weg von Nagoma zum Palast unbemerkt überwinden und nun wieder zurück musste war es außer sich vor Wut.

*Entferne Dein Gesicht* sprach es erzürnt im Kopf des Gardisten.

„Ja, Herr“

Die Unbekannte verschwand wieder im dunkel.

Der Gardist ließ die Hellebarde los und nahm seine Kettenhaube ab.
Mit seinen Panzerhandschuhen griff er...

Aus Jugendschutzgründen entfernt

... Obwohl die Soldaten der schwarzen Garde ausgesuchte und sehr widerstandsfähige Männer und Frauen waren, war diese Tortur für diesen jedoch zu viel und er kippte nach hinten.
Selbst im liegen verrichteten seine Hände noch immer ihre Tätigkeit bis das Leben vollständig aus ihm heraus war und starre Augen...
... in den Nachthimmel blickten…

Die Tore von Negoma wurden für mich geöffnet. Ich ritt so schnell ich konnte zum Hafen. Der Hafen meister sollte mir erklären wo das Schiff liegt, und wieso es einfach in den Hafen geschleppt wurde. Ein starker Schmerz durchfährt mich, wie damals als mir die Schwarze Paladin der Ashendri das Herz aus dem Leib gerissen hat. Mir wird kurz Schwindelig. Aber genauso schnell wie der Schmerz kam ging er auch wieder.
Meine beunruhigung über diese Vorkommnisse drängte ich zurück und betrat das Gebäude. Auch hier waren Gardisten tätig. Da ich wusste das die Herrin Geschäftlich in Negoma war befahl ich sofort die Wachen auch hier zu verdoppeln. Außerdem sandte ich eine Nachricht an die Hütter in der Stadt die Augen offen zu halten.
Zu meiner Zufriedenheit hörte ich das der Sergant bereits die Wachen bei der Herrin verdoppelt hatte.
Gut wenigstens einer der mit denkt. Die nächste Naricht aber gefiel mir gar nicht. Ein Lumpensammler hatte sich in einen der kleinen Gassen selbst die Kehle durchgechnitten. Es sollte wohl so aussehen wie Selbstmord allerdings bezweifelte ich das es einer war.
Warum sollte ein Lumpensammler auf offener Straße selbst die Kehle durchschneiden. Das passt nicht.

Ich bin gerade in einem Gespräch mit dem ebend herbei gerufenen Hafenmeister, als ein Bote eintrift. Der arme Kerl ist leichen blass und sieht aus als würde er sich am liebsten Übergeben. Unter würgen berichtet er mir was im Haus der Hera geschehen ist. Leider konnte man den Gardisten nicht mehr befragen er war an dem hohen Blutverlust gestorben.

Ich schicke alle aus dem Raum. Mich packt Grauen und Trauer über den Verlust eines guten Gardisten. Ich lenke meine Schritte zum Schrank und nehme einen kräftigen Schluck von einer Flasche Met. Ich fühle wie die wärme zurück in meinen Körper kommt. Mit ihr kommt eine beiner unbändige Wut.
Wer immer das getan hat ich werde nicht eher ruhen als bis ich den Kopf dieses was auch immer habe.

Ich brülle den Befehl sofort einen Boten zu Hera zu schicken. Der befehl wird vor der Tür gehört und der armselige Bote macht sich sofort auf den Weg.
Ich reiße die Tür auf und laufe in meiner komplette Ausrüstung raus.
"Schließt die Tore nichts darf in diese Stadt rein oder raus."
Auch wenn ich bezweifel das es etwas bringen wird. Der Bote hat seine Zeit gebraucht, und wenn er nicht weiter ins haus eingedrungen ist dann muss er seine Informationen bekommen haben die er braucht. Ich blicke den Hafenmeister an.
"Ich will das ihr das ganze Schiff noch einmal durchsucht, jede noch so kleine Ritze soll kontrolliert werden. ich brauche Antworten was dort vorgefallen ist."

Abrupt drehe ich mich um. Mein Weg ist der zum Gasthof in dem die Herrin sich einquatiert hat. Ich muss wissen ob die Sicherheitsvorkerhungen wirklich alle getroffen werden.

Im Bericht den Hauptmann Annika vom toten Gardisten erhielt, war durch die Aufregung jedoch nichts davon erwähnt wer und wie er gefunden wurde.
Denn dies ereignete sich so:

Die Nachricht des Hauptmanns Annika, dass ggf, Gefahr für die Herrin Hera drohte, erreichte Atuuq auf Kala Skator.
Er war gerade dabei seinen nichtsnutzigen Schwarzork Urkrash in den Hintern zu treten. Er hatte mal wieder das Futter für die Menschenfrauen mit dem für die Warge verwechselt.
Die Frauen arbeiten danach immer so schlecht, wenn sie Innereien Vorgesetzt bekommen und sich beim Anblick ständig übergeben müssen.

Atuuq gab Burguul noch Anweisungen, sollte ein Angriff auf Kala Skator durch die marodierenden Orks aus dem Reich des schwarzen Kahns auftauchen und machte sich auch sogleich auf den Weg zum Haus der Hera um an ihrer Seite zu sein.
Kaum angekommen machte er eine Enddeckung.
Hinter einem Busch und von den Zinnen des Hauses der Hera verborgen lag ein grausam zugerichteter Gardist.
In dem fleischlosen Schädel waren nichts weiter als starre Augen. Für Atuuq sah er jedoch schön saftig und doch recht appetitlich aus.
Dadurch das Atuuq auf Kala Skator mit Urkrash zu tun hatte, hatte er vergessen sich was hinter die Hauer zu werfen.
Er kniete sich neben den Armseligen, zog sich einen Handschuh aus und probierte das Blut des Toten.
Es war noch warm und schmeckte.
Gerade als er sich die wohlschmeckenden Finger schmatzend ableckte, kam eine Patrouille der Schwarzen-Garde vorbei und fand ihn so neben dem Toten.

Ich vergewisserte mich das die Wachen alle in der nähe der Herrin postiert waren.
Danach machte ich mich auf den Weg zum Hafen um zu sehen ob der Hafenmeister das Schiff bereits durchsuchen läßt.
Die Herrin ist hier in Negoma vorerst sicher mir wäre es aber lieber wenn sie wieder in ihrem Hause weilt. Ich weiß nicht welche gefahren auf dem Weg lauern daher gehe ich zum Boten der mir die Nachricht des Toten gardisten überbracht hat.
Ich will Atuuq auf diesem Weg dabei haben mir ist die ganze Sache nicht geheuer.

Als ich den Boten zu Atuuq schicken will wird er wenn das überhaupt möglich ist noch blasser. Ok kann ich als erste Reaktion ja verstehen Kala Skator ist auch nicht gerade der Ort meiner Träume, wohl eher meiner Albträume, aber er soll ja auch nicht da bleiben.
Erst als mir der Boten stockend erzählt das Atuuq bereits im Hause der Hera ist. Bekomme ich die ganze Geschichte zu hören.

Zwei Gardisten befinden sich auf dem Rundgang um das Anwesen der Hera. Sie haben die Aufgabe zu überwachen ob bei den Posten alles in Ordnung ist. Drei mal sind sie diese Runde schon abgelaufen und alles war in Ordnung. Bei der vierten Runde wurden Sie auf eine Gestalt Aufmerksam die kniete. Mit gesenkter Waffe gingen sie auf diese Person zu.
Als sie nah genug heran gekommen waren sahen sie das es sich um Atuuq handelte und um den Gardisten mit dem vor 15 Minuten noch alles in Ordnung war.
"Was bei Ashendri ist hier passiert?" Beiden Gardisten ist der Schreck und das Grauen anzumerken.
Es dauert ein paar Sekunden bis die beiden das Bild was Sie sehen begreifen.
"Alarm zu den Waffen." Einer der Gardisten geht auf Atuuq zu seine Augen funkeln zornig. "Weg von ihm!"
Das ganze Anwesen ist bei dem Gebrüll erwacht weitere Gardisten bewegen sich auf die Gruppe zu. Sehen kann man sie noch nicht aber das scheppern ihrer Rüstung ist unüberhörbar.

"Ihr seit der Leibwächter der Herrin was habt ihr mit dem Gardisten gemacht?" Diese Frage stellte der Gardist der am dichtesten vor Atuuq stand. Er behielt ihn die ganze Zeit im Auge. Vor allem damit er nicht auf den Toten starrte.

„Ich kann Dir sagen, was ich mit ihm am liebsten machen würde…“ gab Atuuq knurrend zurück.
„Nimm Deine Waffe runter Du kleine Made“ Im selben Augenblick sprang er auf, schlug dem verdutzten Gardisten seine Waffe aus der Hand.
Mit seinem linken Kettenarm schlug er seine Faust unter den Helm des Gardisten. Ein schwall Blut kam unter dem Helm hervor geschossen. Der Gardist war auf der Stelle bewusstlos. Er merkte noch nicht mal wie hart er auf dem Boden aufschlug. Im Fallen schnappte Atuuq sich dessen Helm.

Der zweite Gardist reagiert sofort. Er stach Atuuq seine Hellebarde in die rechte Seite. Atuuq jaulte kurz auf, griff den Holzschaft der Waffe, zerschlug diesen mit dem Helm des Gardisten und entriss dem überraschten Gardisten mit der freien Hand das restlich Holzstück. Mit diesem Holzknüppel prügelte Atuuq nun auf den Gardisten ein, ungeachtet seiner Wunde aus der das Blut an seine Rüstung entlang lief.

In der Zwischenzeit waren die anderen gerüsteten Gardisten auch da.
„Kommt nur auch alle her, Euch werde ich auch noch vernaschen“
Dies hätte Atuuq lieber nicht sagen sollen. Den damit bestärkte er den Verdacht, er hätte den ersten Gardisten getötet und ihm regelrecht das Fleisch vom Schädel gelutscht.
Zwei sich nähernden Gardisten hämmerte er den Helm ins Gesicht. Einem weiteren Schlug er den Knuppel in die Zähne und dem Nächsten brach er mit seinem Schädel die Nase. Dem Siebten brach er ein Bein und dem Achten ein Arm und ein Bein.

Einer der Gardisten hatte es aber geschafft, sich unbemerkt hinter Atuuq zu schleichen.
Noch bevor Atuuq weiter machen konnte, schlug der Gardist Atuuq seinen Schwertknauf mit voller Wucht auf den Hinterkopf. *pömpf* Dabei brach der Schwertknauf am Schwert ab.
Atuuq drehte sich um.
„Du wagst es mir…“ weiter kam er nicht.
Die restlichen Gardisten taten dem Einen gleich und hämmerten ihre stumpfen Enden ihrer Schwerter und Hellebarden auf Atuuqs Dickschädel. *pömpf* *pömpf*
Atuuq schwankte und viel wie ein Baum zu Boden.
Sie wollten ihn lebend, um ihn Hera vorzuführen. Sie sollte entscheiden, was mit ihrem Leibwächter geschehen sollte.

Eiskalt lief es mir den Rücken runter. Sollte Atuuq hinter dem Angriff stecken? Das hätte weitreichende Folgen für Nordort. Ich verpflichtete den Boten zu schweigen über das geschehene niemand sollte es wissen.
Ich ging beunruhig zum Pferdestall und gab den Auftrag mein Pferd zu satteln. Wieder lenkte meine Schritte zum Gasthof in dem die Herrin verweilte. Ich beauftragte eine Zofe der Herrin zu melden das ich sie dringend sprechen muss.

Im Haus der Hera wurden dem Leibwächter der Hera schwere Ketten angelegt. Man schaffte den bewustlosen Atuuq in eins der Kellerverließe. Vier Gardisten bewachten ihn permanent während die anderen ihre alten Posten wieder einnahmen. Eine größere Anzahl von Gardisten hingegen hatte sich in die Wachstube zurück gezogen um dort verarztet zu werden.
Unter den Bewohnern des Hauses herrschte verunsicherung und durcheinander. Der Tote wurde geborgen und im Keller aufgebahrt, dort war immerhin der kühlste Raum.
Das Anwesen wurde von den übrigen Gardisten abgeriegelt. So konnte keiner mehr rein unter keiner mehr raus.

Die Zofe winkte mich aufgeregt ins Zimmer. Trotz der ernsten Lage kann ich mir ein grinsen nicht verkneifen. Sie zappelte doch etwas hin und her als darauf bestanden habe mit der Herrin zu sprechen.

Ich betrete das Zimmer. Kurz verbeuge ich in Richtung Hera dann verschließe ich die Tür sorgfälltig. Je weniger vorerst von dem Vorfall wissen desto besser.

"Seit gegrüßt Herrin, danke das Ihr mich so schnell empfangen habt. Ich bringe leider schlechte Nachrichten."

Ich hohle kurz Luft um mich selbst noch einmal zu sammeln.

"Ich habe hier einen Fall in dem es mindestens zwei Tote aus Nordort gibt und eine ungewisse Anzahl von Toten auf einem Schiff allesamt verstümmelt. Einer der Toten ist ein Gardist der Schwarzen Garde. Leider wurde euer Leibwächter Atuuq neben der Leiche gefunden wie er sich die Hand voller Blut ableckt."

Ich hielt kurz inne. Ich hatte ein geräusch an der Tür gemerkt. Die Zofe kam wieder und brachte Kaffee und Gebäck. Ich wartete mit etwas ungnädigem Blicke bis sie wieder draußen war und die Tür schloss. Zur Herrin gewand fuhr ich fort.

"Es gab einen Kampf zwischen den Gardisten und Atuuq, er liegt jetzt in Ketten im Verlies. Er selbst lebt noch genauso wie die gardisten die gegen ihn gekämpft haben. Ich habe den Boten und alle die davon in Negoma gehört haben zum stillschweigen verpflichtet. Wenn der Fall bekannt wird könnte es zu unschönen Szenen führen."

Ich nahm nach einem fragenden Blick zur Herrin die Kaffeetasse die für mich bestimmt war um zu trinken. Das viele Reden hatte meine Kehle ausgedort, außerdem war ich den ganze Tag unterwegs und hoffte die leichte Müdigkeit mit dem Getränk zu verdrängen. Ich bin bin mir unsicher ob Atuuq den gardisten so zugerichtet hat grundsätzlich traue ich es ihm zu, aber irgend etwas stört mich an der Geschichte. Ich will die Wahrheit wissen und erst dann will ich Köpfe dafür rollen sehen. Mein Blick verfinsterte sich bei den Gedanken merklich, während ich noch ein Schluck aus der Tasse nahm.

Erleichtert darüber sofort aufbrechen zu können stehe ich auf.

"Wie ihr wünschr Herrin in eine Stunde wird alles für euren Aufbruch fertig sein."

Ich laufe zu Tür und reiße sie auf dabei renne ich fast in die Zofe die völlig verschreckt zu mir hoch sieht. Hat sie etwa gelauscht oder war es gerade Zufall das sie vor der Tür steht. Ich drehe mich kurz zur Herrin um, schweinbar hat auch sie den Vorfall mitbekommen. Ich fluche leise schubse die Zofe, die vor Schreck immer noch wie versteinert vor mir staht, in den Raum. Darüber soll sich die Herrin gedanken machen ich muss die Wachmanschaften und die Pferde satteln lassen. Das Gepäckt würde später abgeholt werden, dieser Reisezug darf sich nicht noch mit Kutschen künstlich verlangsamen lassen zumal niemand weiß was noch dort draußen lauert.
Ich herrsche den Stallmeister an seine besten Pferde für die Herrin und ihre Zofe zu satteln.
Ich springe auf mein Pferd und reite zu einem der Tore. Es ist nicht das Tor das direkt zum haus der Hera führt. Diesen kleinen Umweg werden wir wohl in kauf nehmen müssen aber mir ist es zu gefährlich auf dem direktem Wege zu reiten.
Am Tor vergewissere ich mich das nix ungewöhnliches beobachtet wurde.
Auf direktem Wege reite ich zurück zum Gasthof dort sind inzwischen 15 Gardisten auf guten Pferden eingetroffen. Also werden wir mit insgesamt 20 gardisten reisen.
Ich winke alle gardisten in einen kleineren Raum, die Pferde sind sicher angebunden und werden von Stallknechten versorgt.

"Wir werden die Herrin Hera zurück zu ihrem Anwesen eskortieren. Sollten wir dabei gestört werden, also das uns irgendjemand den Weg versperrt. Dann wird er nur einmal Aufgefordert Platz zu machen keine Peson ohne die ausdrückliche Erlaubnis von mir oder der Herrin darf diesem Zug zu nahe kommen. Wir gehen kein Risiko ein, wenn eine Persom es versuchen sollte egal wer, ist diese sofort auszuschalten."

Mit einem Blick in die Runde vergewissere ich mich das alle dies Anweisung verstanden haben. Ein kurzer Blick auf die große Standuhr zeigt mir das die Stunde gleich vorbei ist.

"Ok alles aufsitzen."

Die 15 gardisten laufen zu ihren Pferden, während ich zum Eingang des Gasthofes zurück gehe, um die Herrin anzuhole. Einen Page beauftrage ich damit der Herrin zu melden das die Pferde bereit stehen.

Es stank nach Fisch und Schlick. Hell erleuchtete Laternen schienen auf fast leere Gassen und Straßen.
Das Treiben der Hafenarbeiter hatte seit der Dämmerung aufgehört. Es war mittlerweile weit nach Mitternacht.
Lautes johlen und feiern hörte man aus den Tavernen und Spelunken. Manch ein Gast zeigte vor der Tür lautstark seinen kürzlich erworbenem Alkohol und halb verdauten Speisen den schnellsten Weg wieder nach draußen. Hier und da huschten ein paar Ratten umher und freuten sich auf die noch warme Mahlzeit.

All dies war für jemand völlig belanglos. Die schwarze Gestallt war nun ein weiteres mal im Hafen von Nagoma.
Mit einigen Schwierigkeiten gelangte er bis zum Hafen. Die Wachen in und um Nagoma waren stark verstärkt. Er musste also subtiler vorgehen.

Ein betrunkener Matrose kam auf ihn zu. In der einen Hand hielt er einen Tonkrug, aus dem bei jedem torkelndem Schritt etwas von seinem Inhalt überschwappte und mit der anderen Hand dirigierte er seinen Versuch ein Trinklied über die schwere Zunge zu bekommen.
Als er auf Höhe des Unbekannten war, blieb er stehen und prostete ihm zu.
Er dachte schon, der andere würde unter der Robe etwas Trinkbares hervorholen, um mit ihm anzustoßen. Doch es war nur eine Hand, die sich sogleich auf seine Schulter legte.
Der Matrose richtete sich auf, ließ die Arme hängen und den Tonkrug fallen. Dieser zerbarst auf dem abgenutzten Kopfsteinpflaster und ließ seinem Inhalt freien Lauf.

*Du hörst auf das was ich sage. Von nun an bin ich Dein Herr*

„Jaar, Eerr –hicks-“

*Wie ist Dein Name?*

„Onnou, Herr- himpf-“

*Wo liegt die Admiral Nelson?*

„Ammh Pier 17. – hicks- Zwischn där Schlaachtä un nem Teerhoofh – hicks-, Herr“

*Geh in die nächste Taverne und stifte einen Messerkampf an, den Du verlieren wirst*

„- himpf- Jaa, Herr.“

Der Matrose wandte sich um und ging wie schlafwandelnd in die nächste Taverne.
Der Fremde ging in Richtung Schlachte…

22 Pferde setzten sich nahezu Zeitgleich in Bewegung. Ich ritt direkt neben der Herrin während 10 Gardisten vorausritten und 10 hinter uns blieben.
Vom Turm aus konnte man uns rechtzeitig hören so wurden die Tore geöffnet und wir konnten ohne Schwierigkeiten passieren.
Außerhalb der Stadtmauern schloss die Gardisten mich und die Herrin ein. Diese Formation braucht leider auch viel Platz, so das an unübersichtlichen Stellen zwei Gardisten vorreiten müssen um eventuelle Passanten von der Straße zu scheuchen, wenn sie nicht unter den Pferdehufen zermalmt werden wollen.
Trotz aller Vorbereitungen ist der Ritt ein Risiko das ich so schnell wie möglich minimieren möchte. Wir passieren immer wieder karren die sich ganz an die Seite gedrängt wurden, um uns passieren zu lassen.
Bis jetzt scheinen wir gut durch zu kommen. Die Stunden vergehen bei unseren rasanten ritt wie Minuten. Bald schon kann ich in der Ferne das Anwesen der Herrin sehen.
Auch wir wurden bemerkt ein Horn kündigte unsere Ankunft an. Die Tore wurden geöffnet.

Stolz ragte die Admiral Nelson ihre drei Masten in den Sternenhimmel. An Bord und an der Pier war nicht mehr viel los. Nur der Smutje kippte einigen Unrat in das Hafenbecken.
Von Hera en Fabulan war nichts zu sehen.
Er ging auf den Smutje zu. Der sah ihn kommen.
„ Hey Du Landraddä, hier iss dicht. Wir ham nix mähr. Meine Kombüse iss zuu . Für Dich wird auch kain Meet oder so watt mehr aufgebackt.“

Der Smutje lies seinen Eimer niedersinken, nachdem eine Hand ihn am Arm faste.

*Du hörst auf das was ich sage. Von nun an bin ich Dein Herr*

„Ja, Herr“

*Wie ist Dein Name?*

„Ich bn Tobi, Herr“

*Wo ist Hera en Fabulan?*

„Sie iss vor gut drei Stundngläsrn gegangn, Herr.“

*Wohin?*

„In nen Gasthof, Herr“

*In welchen?*

„Ich weiß nich, Herr. Ich habs nur gehört, wie mein Kaptain ihr sicherä Wege zum Gasthof wünschtä“

*Nimm Deinen Eimer und schwimm aufs Meer hinaus*

„Ja, Herr“

Der Smutje nahm den Eimer und sprang ins Wasser. Er begann in Richtung offenes Meer zu schwimmen. Weit kam er nicht.
Denn der Eimer erschwerte sein Fortkommen und zog ihn unweigerlich in die Tiefe. Selbst als er schon längst mit dem Kopf Unterwasser war, vollzog er seine nutzlosen Schwimmbewegungen weiter.

… als die Zofe die Hand des Schattens an ihrem Hals spürte.
Sie war sofort wie paralysiert.

*Du hörst auf das was ich sage. Von nun an bin ich Dein Herr*

„Ja, Herr“

*schweig*

Rasalguhl ging mit ihr hinter das Toilettenhäuschen.

„Mareile? Bist Du noch aufm Klo?“ rief der Wirt in den Hof.
„Wenn ja, hast Du Pech gehabt. Ich mach jetzt das Licht aus. Ich bin müde und muss morgen früh hoch. Sie zu wie Du im dunkeln ins Bett kommst.“ mahnte er und knallte das kleine Fenster zu aus dem er rief.
Kurz darauf wurde es am Gasthof dunkel.

Rasalghuls Stunde kam.
Er holte zwei Beutel, einen kleinen Dolch und ein Schälchen unter seiner Robe hervor...

Aus Jugendschutzgründen entfernt

... Im Gasthof ging das Licht an.
Hastig nahm Rasalghul seine Utensilien zusammen und flüchtete in die Dunkelheit.

Der Wirt fand Mareile tot hinter dem Abort.
Ihr Nachtgewand war voller Blut getränkt. Er kniete sich zu ihr und drehte sie um.
Er schaute in ihre weit aufgerissen Augen. Ihr Kopf klappte beinahe ganz bis nach hinten. Die Wunde am Hals war fast bis zur Wirbelsäule durchtrennt.
„ Was bei den Ashendri geht hier vor?“ Er sah das Mareile auf den Resten von irgendwelchen Zeichen lag.
„Wachen! Wachen!“ rief er lauthals. „WAAACCCHHHEEENNNN !!“
Kurze Zeit später hörte man das Klappern und Scheppern von Rüstungen.
Eine Patrouille der Stadtwache von Nagoma kam sofort angerannt.
Der Wirt zeigte den Soldaten sofort seine Enddeckung.
Auch ihnen stockte der Atem beim Anblick der hübschen Toten.

Ein Trupp von den Stadtwachen hörte den Ruf des Wirtes, der vom Hof des Gasthauses kam. Sie eilten mit gezogenen Waffen und fackeln in den Hof wo sie auf den Wirt trafen. Er erzählte ihnen von der Zofe die Wachen gingen auf die Toiletten zu und fanden die Zofe in ihrem Blut liegen.
Sie sahen die durchschnittene Kehle, aber viel Blut kam nicht von dort sondern von einem tiefen Schnitt im Handgelenk.
Sofort fangen die Wachen an den Hof abzusuchen. Während der Wirt einen Knecht beauftragt den Leichnam ins Haus zu tragen.
Ein Page macht sich sofort als Bote auf den Weg zur Herrin, er wird von zwei bewaffneten Stadtwachen begleitet.
Erik ein Sergant der Stadtwache führte diesen Trupp an. Zu den anderen gewand berichtete er.
„Heute habe ich wirklich genug von Toten. Erst zettelt ein betrunkener Matrose eine Messerstecherei an, die er dann auch noch verliert, und jetzt die Zofe der Herrin Hera. Ach ja und der Smutje vom Tavernenschiff wird auch noch vermisst. Das macht doch kein Spaß mehr.“

Seine beiden Begleiter nicken düster und geben den Pferden die Spuren um möglichst schnell ihr Ziel zu erreichen.

Im Torbogen hallt das klappern der Hufen wieder als sich die 22 Pferde mit ihren Reitern in den geräumigen Hof ihre Pferde zügeln. Ein Stallburschen kommen angelaufen um das Pferd der Herrin, und meins in empfang zu nehmen.
Ich blicke mich um mit einen leichten donnern fällt das Tor wieder ins Schloss.

„Geht alle auf eure Posten du sichert das Haus.“

Sofort springen die Gardisten los und übergeben die Pferde den Knechten. Keiner wird so einfach in das Anwesen eindringen können oder aus ihm entkommen.
Eine weniger schöne Aufgabe stand nun bevor. Ich wand mich an einen Pagen.

„Wo ist der getötete Gardist, ich will ihn sehen.“

Der Page erzählt nervös das er in die Kelleräume gebracht wurde.
Ich drehe mich zur Herrin um.

„Vielleicht sollten wir uns erst die Leiche ansehen bevor wir zu Atuuq gehen. Und mit eigenen Augen uns das ganze ansehen.“

Ein ruf das dort Reiter kommen ließ mich herum fahren.

Die Flucht war knapp. Er hätte die Zofe sicher nochmals unter Kontrolle bringen können, aber schwache Geister sind sehr anfällig für diese Art. Bei ihnen kann es bei einer erneuten Kontrolle so kurz darauffolgend passieren, dass sie anfangen zu sabbern, vor sich hin summen, hin und her schwanken und zu nichts mehr zugebrauchen sind. Ihr Geist wird regelrecht zu Muus.

Bei seinem Ritual sah Rasalghul aber für einen kurzen Moment Bilder aus dem Kopf der Zofe. Er sah, dass die Herrin wieder abgereist ist.
Bei jeder Gedankenkontrolle sah er etwas von seinen Opfern.
Beim Lumpensammler Targ , sah er das dieser am Nachmittag auf dem Markt zwei Äpfel geklaut hatte.
Beim Gardisten Peer, sah er, dass er beim Spielen seine Kameraden betrogen hatte.
Der Trunkenbold Onno, hatte seine Münzlinge für die Zechtour bei seinem Bootsmann geklaut.
Viel interessanter für Rasalghul war aber die Vision vom Smutje Tobi.
In dessen Geist sah er folgende Szene.

In einer etwas abgelegenen Ecke an Bord der Admiral Nelson, war Hera en Fabulan.
Sie war aber nicht allein. Hinter ihr stand ein in einer schwarz/roten Robe gehüllter Priester oder Magier.
Sie selbst saß zwei Frauen gegenüber. Einer Blonden und einer Dunkelhaarigen. Die Blonde stand hinter der sitzenden Dunkelhaarigen und hatte ihre Hände auf ihre Schultern gelegt.
Eine schwere schwarze Rüstung schütze die Dunkle.
Seitlich von allen stand ein breiter und böse dreinschauender Ork mit einem Fellumhang.
Hera und die kleine Gruppe vollführte anscheint ein Ritus mit vielen Gebeten, Rauch und Feuer.

Durch diese Vision stärkte sich die Zuversicht Rasalghuls, die richtige Hera en Fabulan gefunden zu haben.
Was ihn aber etwas beunruhigte, war ihre Gesellschaft. Was für Fähigkeiten hat dieser Priester hinter ihr? Und dieser Ork müsste der Leibwächter sein, den die Zofe auf dem Markt erwähnte. Aber der scheint wohl zurzeit außer Gefecht zu sein. Die Zeit drängt dies auszunutzen.
Er musste einen Weg aus der Stadt und in die Gemächer der Herrin finden.

Ich gab einigen umstehenden Gardisten einen wink das Tor zu öffnen, während andere los eilten zusammen mit den Hüttern die Gewölbe zu sichern. Ich war gespannt wer um diese Zeit hier auftauchte und welche Botschaft er wohl bringt.
Sicherheitshalber allerdings zog ich mein Schwer und stellt mich neben die Herrin um sie notfalls beschützen zu können.
Durch den geöffneten Tor kommen die drei Reiter sie springen vom Pferd. Ich erkennen den Serganten der Stadtwache und den Pagen der auf uns zu läuft. Hinter ihm fällt donnernd das Tor wieder ins Schloss.
Ich treten drohend ein Schritt auf ihn zu und er versteht. Er läuft nicht weiter sondern kniet dort nieder wo er sich befindet.
Atemlos berichtet der Page von dem Tot der Zofe, wie man sie gefunden hat. Auch die beiden Stadtwachen treten näher und berichten von den ungewöhnlichen Ereignissen in Negoma.

„Könnten wir nicht mal zur Abwechselung gute Nachrichten bekommen.“ Spott und Ironie sind bei meinen Worten nicht zu überhören.

Ich blicke finster über den Hof .